Mittwoch, 3. September 2008

San Rafael und Schweinefuese

Hallo liebe Leser ;),

der Anlass, warum ich heute schreibe, ist mein Umzug nach San Rafael. Seit heute Montag, den 02. Sep. 2008 lebe ich offiziell in San Rafael de Heredía, also rund 15 km von San José entfernt.
Am Wochenende waren wir alle „Sechs“ noch einmal gemeinsam für ein Wochenende am Strand. Diesmal am Pazifik. In Quespo, etwa 4 – 5 Stunden mit dem Bus von San José haben wir am Freitag unser Quartier bezogen.
Wie in Cahuita auch hatten wir wieder Glück mit dem Wetter. Wir konnten 2 Super-Strandtage am Playa de Manuel Antonio verbringen. Diesmal war der Sonnenbrand auch nicht ganz so stark., dafür die Wellen. Am Sonntag mussten wir immer wieder unsere Sachen zusammenpacken und das Weite suchen.
Am Montag wieder in San José angekommen, durfte ich gleich mal wieder die costa-ricanische Regenzeit genießen. Als ich bei meiner Gastmama ankam, um meine Sachen für den Umzug zu holen, war ich „bätschnass“ (badisch für „bis auf die Haut nass sein“ – oder so).
Doch dies war noch nicht das schlimmste an diesem Tag. Meine Gastmama war dann noch so lieb mir etwas zu essen zu machen. Doch als ich mich dann vor Kohldampf auf das Essen stürzen wollte, hielt mich zunächst der beisende Geruch zurück – Schwein – es musste Schwein sein, was an sich ja nicht mal so schlimm ist. Doch diese kleinen rosa Würfel, die hin und wieder weiß zu sein schienen, erinnerten mich urplötzlich an ein Gespräch mit Lilly. Die hat in ihrer Gastfamilie ein paar Tage zuvor eine Tico-Leibspeiße vorgesetzt bekommen, die einem europäischen durchaus fleischliebenden Magen doch vor gewisse Probleme stellt: Schweinefüße.
Da ich jedoch am letzten Tag in der Gastfamilie den kulinarischen Erlebnissen aus dem Weg gehen wollte, habe ich die „Würfel“ wie ich sie seither nenne, mit dem weißen Reis gegessen.
Allerdings nur aus einem Grund. Ich weiß bis heute nicht, ob es wirklich Schweinebeinchen waren. Denn wenn ich gefragt hätte und es wirklich das „Corpus Delicti“ gewesen wäre, dann hätte ich die Mahlzeit wohl nicht essen können.

So nach dieser kleinen Episode zum Thema „Kulinarisches aus Nah und Fern“ nun wieder zurück zur Sache: der Umzug.
So bin ich also am Sonntag nach San Rafael umgezogen. Hier wohne ich jetzt. In einem kleinen Häuschen in dem kleinen Dörfchen. Mit mir wohnen hier noch Margaritha, der das Haus gehört, und ihr Kätzchen. Außerdem glaube ich wohnen hier auch noch ein paar Mäuschen. Die meine ich jedenfalls gestern Nacht gehört zu haben. Für mich als ausgesprochenen Tierfreund ist dies natürlich das Paradies. Mit fehlt zwar zu meinem Glück noch ein fliegender Mitbewohner, doch alles kann man auch nicht haben.
Nein, nun mal im Ernst.
Man merkt natürlich den Unterschied hier etwas abseits von der Hauptstadt. Das Haus ist etwas schlichter gebaut und eingerichtet. Alles ist nicht so „fein“ wie in meiner Gastfamilie in San José.
Ich denke, ich werde hier auf jeden Fall eine Zeit wohnen, um die Kleinstadtmentalität ein bisschen kennen zu lernen.
Später möchte ich auf jeden Fall noch mit jüngeren Ticos, vielleicht Studenten zusammenleben. Vamos a ver…

Morgen werde ich mich wie heute wieder um halb 10 mit meinem “Jefe” Don Fernando treffen, um einige “Proyectitos” anzuschauen, in denen ich arbeiten werde.
Heute haben wir schon 2 Schulen besucht und das Recyclingcenter von San Rafael angeschaut, dass von der Asociacion, der Bandera Azul und dem Lions-Club unterhalten wird.
Wenn ich mit diesem Bericht fertig bin, werde ich mir die langersehnten Spaghetti mit Tomatensoße machen. Nach vier Wochen Reis mit Bohnen freue ich mich da schon drauf.

Also bis zum nächsten Mal,
Pura Vida

Felix – El Nuevo Rafaeleno 

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