Freitag, 12. Dezember 2008

Wohnungsgemeinschaft

Hallo liebe Hausbesetzer,

unter der Bezeichnung „Wohnungsgemeinschaft“ im Alltag auch WG genannt, versteht man allgemein eine Gemeinschaft von Menschen, die aus wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und damit manchmal auch aus ideologischen Gründen zusammen in einer gemeinsam gemieteten Wohnung oder gar in einem Haus leben.
Würden diese Menschen nur aus wirtschaftlichen Gründen zusammen leben, wäre der Begriff Zweckgemeinschaft wohl der Richtige.

Und genau das war meine Hoffnung Anfang Dezember: Nicht in einer Zweck-WG zu landen.

So machte ich mich eines schönen montags auf die Suche nach einer passenden WG. Da ich in meinen 20 Jahren zu Hause noch nicht auf die Idee und auch nicht auf die Notwendigkeit gestoßen bin, mir ein Unterbleibe zu suchen, war dies abgesehen von der kurzen Wohnungssuche in San José im August, also das erste Mal!

So wie ich mitbekommen habe, sucht man in Deutschland ja seine WGs übers Internet. In Costa Rica sind die Internetseiten Straßenlaternen, öffentliche Telefone, Hauswände , Zäune oder eben alles woran man ein Blatt Papier mit seiner Anzeige anpinnen kann.
Auch die Uni in Heredia war in sofern keine Hilfe da es auch hier kein Register oder keine Liste gibt, wo die aktuellen freien Wohnungen oder Zimmer aufgelistet sind.

Zum Glück traf ich nach ein, zwei, vielleicht auch drei ratlosen Studenten auf eine nette und hilfsbereite Studentin, die mir einen kleinen Einführungskurs in „Wohnungssuche Heredia, Costa Rica“ gab. Die wohl Sprachen- oder Philosophiestudentin (diese Fakultät verließ sie gerade) war übrigens keine tica – eher gringa, also Nordamerikanerin und kannte sich mit den Herausforderungen und Spezialitäten der hiesigen WG-Sucherei aus.

Nun ging also in die mir vorgegebene Richtung, wo Zettel und Anzeigen im Mengen kleben und hängen sollten. Und wers’ glaubt oder nicht, aber ich fand welche. Nachdem ich knapp 5 Stück beisammen hatte und der Regen (der im Dezember eigentlich gar nicht da sein sollte) eine erneute Bewässerungsaktion begann, beschloss ich nach Hause zu fahren.

Den 2. Teil „Telefongespräche mit fremden Wohnungs- oder Hausbesitzern zu führen“, verschob ich übrigens spontan auf den nächsten Tag.
Nachdem dieser – für mich schwierigste Teil – geschafft war, hatte ich am Ende 3 Besichtigungen und machte mich auf den Weg und als ich abends wieder nach Hause kam, hatte ich im Prinzip ein Zimmer in meiner ersten WG gemietet.

Mittlerweile ist auch der Vertrag unterschrieben, eine Flasche Bier, die zur Vertragsunterzeichnung getrunken wurde, leer und erste Projekt zur Sensibilisierung der Bevölkerung für Umweltthemen wurden besprochen.
Ich bin also nicht in einer Zweck-WG gelandet, sondern werde mir es ab Januar bei 2 ticos, einer tica und einem Guatemalteken gemütlich machen. Zusammen mit Kabelfernsehen und Wireless-Lan (ich spare Internetcafé-Geld) lässt es sich da wohl super leben.
Das Haus liegt in einer eher ärmeren Gegend zwischen San Rafael und Heredia direkt an der Uni.
Die Mitbewohner studieren wie ich bisher mitbekommen habe alle. Der Vermieter und Hausbesitzer Frank studiert Psychologie und der Guatemalteke, von dem ich mir den Namen bisher noch nicht merken konnte, will später mal Englischunterricht geben. Was die anderen 2 so tun, erzähl ich Euch dann, wenn ich näheres herausbekommen habe…

Soweit erst einmal bis hier und denkt immer daran: „Wer sucht der findet!“ und Glühwein kann auch Kopfweh machen. Danke!

Pura Vida Navideña

Felix

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