Dienstag, 9. Dezember 2008

Mondongo

Hallo liebe Genießer,

da ich weiß, dass es unter Ihnen auch sehr viele Genussmenschen gibt, die immer auf der Suche nach einem exklusiven Insidertipp sind und gerade vor Weihnachten seit Wochen herumhuschen, um dieses Jahr wieder ein außergewöhnliches Festmahl zu servieren, habe ich nun genau das richtige für Sie und Ihre Familie.

Lassen Sie mich es beschreiben: Es ist das absolute Fleischerlebnis. Die natürlichste und zugleich durchgekochteste Form Tier zu essen. Das Rehstück wird einige Tage zuvor eingelegt und durchgekocht. Dies kann mit Tomaten, Kartoffeln und anderem Gemüse geschehen. So haben sie nicht nur am Tag des Verzehrens dieses intensiven Duft und Geschmack in der Nase, sondern schon Tage zuvor kann die Familie gemeinsam die Vorfreude langsam steigern, um beim Mahl selbst in das pure Geschmackserlebnis eintauchen zu können. Ich sprach eben von der natürlichsten Form des Fleisches, obwohl es Tage zuvor durchgekocht wurde. Lassen Sie mich dies erklären.
Wenn Sie das erste Stück dieser Spezialität probieren, kommen Ihnen unwillkürlich Bilder in den Kopf. Sie stellen sich gerade zu vor wie das lebendige Tier, das Reh also, vor Ihnen im Esszimmer oder Küche steht. Auf Grund des intensiven Geschmacks befinden sie sich imaginär in einem Wald mit vielen anderen Rehen, vielleicht fühlen Sie sich sogar selbst als Rehen und beginnen in ihrer eigentlichen Menschenzuhause herumzutollen wie ein Reh es im Walde oder auf einer freien Wiese tut.
Und dies alles nur wegen Mondongo!


Ich weiß Ihr wollt jetzt alle wissen was das ist.
Ok, ich sag es Euch. Aber nicht erschrecken! Die Delikatesse Mondongo ist Rehmagen.

Ich muss dazu sagen als ich es zum ersten Mal roch, dachte ich das wäre Abfall. Als ich es zum ersten Mal sah, war ich mir sicher es sei Abfall und als es zum ersten Mal auf meinem Teller lag, wusste ich, dass es mein Abendessen ist.
Allerdings nur für eine Minute. Da probieren bekanntlich über studieren geht, habe ich ein Stücken gekostet. Über die Konsistenz kann ich leider nichts mehr sagen, da ich sobald ich das Stück im Mund hatte wirklich im Wald bei den Rehen stand. Dieser Zustand hielt nicht lange. Ich wurde aus meinen Vorstellungen durch leichten Würgereiz jäh herausgerissen und das Stück Rehmagen lag auf meiner ausgestreckten Handfläche.

Meine Portion wurde dann unter den übrigen Einheimischen aufgeteilt. Vielleicht werde ich Mondongo eines Tages wieder versuchen können. Sicher aber erst an jenem Tage an dem ich vergessen habe wie Rehmagen schmeckt.

Euch wünsche ich auf jeden Fall einen guten Appetit, haut rein und lassts’ Euch schmecken

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hola

Te invito a que visites mi blog y te identifiques (si deseas) con un poco de poesía.
Una distinta, una sin prejuicios.

saludos
hannibal