Mittwoch, 3. Dezember 2008

Weihanchten und Kapitalismus

Hallo Ihr Schneemänner,

es ist beinahe unglaublich aber es ist wahr. Ich schreibe einmal mehr in meinen seit einiger Zeit vereinsamten Blog.
Der November war einfach nicht geeignet, um Blogeinträge zu verfassen. Zunächst war ich eine Woche in Nicaragua, erst am Meer, denn am See auf dem ersten Zwischenseminar von Eirene. Außerdem hab ich versucht und es schlussendlich auch geschafft meinen ersten Rundbrief für meinen Unterstützerkreis zu schreiben. Nicht zu vergessen meine Arbeit in San Rafael und damit das Projekt mit den Heilpflanzen in einer Grundschule.

Ihr seht also ich hab doch hin und wieder etwas zu tun. Eine Tatsache, die einen Freiwilligen schon einmal leicht überfordern kann.

Zu all dem kam auch noch das Wetter, mit dem ich mich in diesem vermeintlich ersten regenfreien und damit Sommermonat hatte auseinandersetzen müssen, was mir schließlich die letzte Kraft kostete.
Denn außer die Woche in Nicaragua möchte ich diesen Monat weder als „regenfrei“ noch als „sommerlich“ bezeichnen. Ganz im Gegenteil es kam noch etwas dazu; der Wind.
Das himmlische Kind zog wie kein anderes durchs Haus und brachte uns alle zum frieren.

Und dann war da ja noch was. Ja, die Vorweihnachtszeit ist angebrochen. Am Sonntag war schon wieder der erste Advent. Zu Hause bei Margharita wurde schon gleich die Woche nachdem ich aus Nicaragua zurückkam der Weihnachtsbaum geschmückt und überall blinkt es und funkelts’.

Das Gloria in excelsis deo habe ich ja schon im Oktober in der CEUNA hören dürfen. Vor einer halben Stunde dann im Radio – Last Christmas. Ja, bald ist Weihnachten.

Das bedeutet auch, dass ich mir überlegen muss wo, wie und wann ich Weihnachten und Silvester feiern will und werde, damit ich meinen Urlaub einreichen kann.

Ihr seht also alle, ich hab zu tun und werde deswegen auch gleich wieder meinen kleinen Zwischenbericht beenden und mich der Wirklichkeit stellen…

Für den Abschluss dieses Berichts habe ich vorletztes Wochenende extra ein kleines Gedicht geschrieben, dieses liegt aber in San José in Lillis Wohnung. Das heißt ihr müsst Euch mit meinem lyrischen Frühwerk und meinen Gedanken zum Tannenbaum bis zum nächsten Mal gedulden.

Damit ihr geistig aber nicht von der Stange fallt, habe ich trotzdem eine Kleinigkeit zum nachdenken vorbereitet. Es lässt wohl auch eine Verbindung zum vorweihnachtlichen Konsum und dem folgenden Text herstellen.

Kritik des Kapitalismus

Der aus dem philosophischen Erbe gerettete Humanismus bringt Marx zu folgender Kritik am Kapitalismus: „Im Kapitalismus sind die agierenden Individuen nicht mehr die Subjekte des Prozesses, sondern zu bloßen Objekten degradiert. Im Verwertungsprozess des Kapitals ist es nicht mehr der Arbeiter, der die Produktionsmittel anwendet, sondern es sind die Produktionsmittel, die den Arbeiter anwenden. Statt von ihm als stoffliche Elemente seiner produktiven Tätigkeit verzehrt zu werden, verzehren sie ihn als Ferment ihres eigenen Lebensprozesses, und der Lebensprozess des Kapitals besteht nur in seiner eigenen Bewegung als sich selbst verwertender Wert.” Diese Umdrehung des Verhältnisses von Subjekt und Objekt gilt jedoch in letzter Instanz sogar für die Kapitalisten: Ihr persönliches Wollen spielt gegenüber den Marktgesetzen keine Rolle. Alle, also Kapitalisten wie Proletarier, müssen sich – bei allerdings durchaus verschiedenen Voraussetzungen – so verhalten, wie es der Kapitalismus als System von ihnen verlangt, ob sie das nun individuell wollen oder nicht. Der Kapitalismus gilt daher Marx als die vollendete Umkehrung menschlicher Geschichte und menschlicher Lebensverhältnisse: Die Menschen werden zu Anhängseln, zu Marionetten der von ihnen selbst geschaffenen Verhältnisse.
(Quelle: Encarta Enzyklpädie 2004)

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